Viele Autofahrer nutzen Blitzer-Apps schon seit Jahren auf ihren Smartphones, um Radarfallen zu vermeiden und dadurch Geldstrafen zu sparen. In diesem Artikel werden wir untersuchen, welche Radarwarner für Smartphones am besten geeignet sind und wie ihre rechtliche Nutzung aussieht.
Ist es legal Blitzer Apps zu nutzen?
Bevor wir dir die besten Blitzer-Apps empfehlen, möchten wir dich auf wichtige Fakten hinweisen, die du bei der Nutzung der Radarwarner beachten musst. Zunächst einmal ist zu beachten, dass die aktive Verwendung von Blitzer-Apps laut Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) seit Anfang 2020 ausdrücklich verboten ist. Wenn eine solche Anwendung auf deinem Smartphone installiert ist, gilt das Smartphone laut Gesetz als Radarwarner und darf während der Fahrt nicht benutzt werden.
"Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). Bei anderen technischen Geräten, die neben anderen Nutzungszwecken auch zur Anzeige oder Störung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen verwendet werden können, dürfen die entsprechenden Gerätefunktionen nicht verwendet werden."
§ 23 Absatz 1c StVO
Wenn du bei deiner nächsten Fahrt eine Blitzer-App verwendest, um über Radarfallen auf deiner Strecke informiert zu sein, musst du vorsichtig sein. Sollte die Polizei eine solche App auf deinem Handy oder einem anderen Radarwarner-Gerät finden, musst du beweisen, dass du sie nicht während der Fahrt benutzt hast. Seit dem 9. November 2021 gibt es in Deutschland einen neuen Bußgeldkatalog, der bei einem Verstoß eine Geldstrafe von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg vorsieht. Wenn du während der Fahrt dein Handy in der Hand hältst, könntest du mit einer Strafe von 100 Euro belegt werden. Wir möchten dich jedoch im Voraus darüber informieren, welche Blitzer-Apps sich im Jahr 2023 lohnen. Die Apps sind in einem Preisspektrum von kostenlos bis zu einigen Euro erhältlich und sind für sowohl Android- als auch IOS-Nutzer geeignet.
1. Blitzer App – Blitzer.de
Die "Blitzer.de"-App ist die bekannteste und von vielen Nutzern und Nutzerinnen als zuverlässigste Anwendung in diesem Bereich angesehen. Sie bietet alle Funktionen, die man braucht. Neu aufgestellte Radarfallen werden schnell hinzugefügt und dank des Community-Systems werden sogar nicht-stationäre Blitzer schnell identifiziert. Die Benutzeroberfläche sieht allerdings etwas altbacken aus, aber hinsichtlich der technischen Funktionalität gibt es keine Probleme.
Du kannst die weltweite Blitzerdatenbank SCDB.info nutzen, um akustische Signale auf deinem Handy und eine Karte mit über 100.000 Blitzern aus aller Welt zu erhalten. Täglich werden von anderen Nutzern rund 2.000 mobile Radarfallen gemeldet und auch Stauwarnungen und andere Gefahren während der Fahrt werden angezeigt. Wenn du in einem akuten Notfall bist, steht dir ein SOS-Knopf zur Verfügung.
Die Blitzer.de-App ist kostenlos erhältlich, aber es gibt auch eine Premium-Version, die bei Apples App Store sowie bei Google Play für etwa fünf bis zehn Euro erhältlich ist. Über insgesamt 102.000 Bewertungen erreicht die App eine Bewertung von 4,6 von 5 Sternen.
2. Blitzer App – Radarbot: Blitzer Radarwarner
Die App Radarbot ist in einer kostenlosen Version mit Werbung verfügbar. Für 5,99 Euro können Nutzer die Pro-Version erwerben, die keine Werbung enthält und einige nützliche Zusatzfunktionen bietet. Zum Beispiel kann Radarbot grafische Warnungen in anderen Apps wie Google Maps und Spotify anzeigen. Neue Blitzer werden automatisch per Online-Update heruntergeladen, und die App kann auf Wunsch automatisch gestartet werden, wenn sie Ihr Autoradio über Bluetooth erkennt. Für gewerbliche Fahrer gibt es auch Radarbot GOLD Roadpro, das zusätzliche Funktionen für Lkw und Nutzfahrzeuge bietet.
Die Blitzer-App enthält alle üblichen Funktionen, die von einer solchen Anwendung erwartet werden. Dazu gehören Echtzeit-Warnungen vor Blitzern, tägliche Aktualisierungen und die Identifizierung von Unfallschwerpunkten. Wenn du eine kostenpflichtige Version kaufst, kannst du auch die Navigationsfunktion nutzen.
3. Blitzer App – Waze Navigation und Verkehr
Waze ist eine Navigations-App, die auch als Radarwarner verwendet werden kann. Es handelt sich um eine community-basierte App, bei der Nutzer und Nutzerinnen sich gegenseitig über Blitzer, Verkehrskontrollen oder andere potenzielle Gefahren informieren können.
Die kostenlose App hat ein modernes Design und keine Gebühren. Sie ist für Android-Geräte im Play Store und für iPhone-User im App Store verfügbar. Die App hat mehr als zehn Millionen Downloads und im Durchschnitt viereinhalb Sterne erhalten.
4. Blitzer App – Blitzer Radarwarner
Die App "Blitzer Radarwarner" verfügt über eine klassische Kartenanzeige, die Blitzer, Radarfallen und andere Kontrollgeräte anzeigt. Außerdem bietet sie eine Navigation mit Echtzeit-Benachrichtigungen für Blitzer. Zusätzlich gibt es ein Tachometer, der dich warnt, wenn du über die Höchstgeschwindigkeit des nächsten Blitzers fährst.
Ein besonderes Merkmal dieser App ist die Möglichkeit der Integration in andere Navigations-Apps. Dadurch werden die von der App erkannten Blitzer auch in anderen Anwendungen angezeigt. Die "Blitzer Radarwarner" App ist im App Store und im Google Play Store erhältlich und hat bei etwa 20.000 Bewertungen eine Bewertung von 4,6 von 5 möglichen Sternen bekommen.
5. Blitzer App – Radardroid Lite/Pro
Radardroid ist eine App, die nur für Android-Handys verfügbar ist und visuelle und akustische Warnungen vor stationären sowie mobilen Blitzern gibt. Zudem zeigt sie eine Karte mit vorhandenen Radarfallen in der Umgebung an. Sowohl die kostenlose Lite-Version als auch die Pro-Version für 5,99 Euro bieten diese Dienste, jedoch bietet die Pro-Version zusätzlich den Hintergrundmodus und entfernt Werbung.
Radardroid sammelt Blitzerinformationen aus verschiedenen Online-Datenbanken und ist für Fahrten sowohl im In- als auch im Ausland geeignet, da es internationale Angebote kennt. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Datenbanken die Blickrichtung der Blitzerstandorte angeben. Dadurch kann Radardroid vor Blitzern warnen, die in Gegenrichtung stehen.
6. Blitzer App – TomTom AmiGO
TomTom ist vor allem bekannt für seine Navigationssysteme, aber das Unternehmen ist auch im mobilen Markt tätig. Wenn du ein solches Navigationssystem besitzt, bietet sich die eigene App "TomTom AmiGO" besonders an, da sie nahtlos in die Software des Navis integriert ist.
Um die kostenlose Zusatzsoftware installieren zu können, brauchst du ein TomTom-Navigationsgerät und ein kompatibles Smartphone. Die App ist sowohl im Apple App Store als auch im Google Play Store erhältlich und hat gute Bewertungen mit rund vier Sternen und mehrere Hunderttausend Bewertungen. Mit der App kannst du nicht nur Blitzerwarnungen erhalten, sondern auch auf herkömmliche Karten und Routenplaner zugreifen.
Gibt es völlig legale Varianten von Blitzer Apps?
Um Blitzer beim Autofahren zu vermeiden, gibt es eine Reihe von legalen Alternativen. Eine davon ist das Radio, das in vielen Sendern bereits standardmäßig über die aktuellen Blitzer informiert. Wenn du andere Autofahrer vor einem Blitzgerät warnen möchtest, dann nutze bitte ein Handzeichen statt der Lichthupe. Im Gegenteil kann eine falsche Nutzung der Lichthupe zu einem saftigen Bußgeld führen. Auch Stau-Apps und handelsübliche Routenplaner wie beispielsweise Google Maps bieten sinnvolle und legale Optionen.
Warum dürfen Radios vor Blitzern warnen?
Die Unterschiede zwischen Blitzermeldungen aus dem Radio und der App liegen hauptsächlich in zwei Punkten. Erstens ist die App genauer in Bezug auf die genaue Standortbestimmung von Blitzern, während das Radio lediglich eine ungefähre Umgebung angibt. Zweitens spielt bei den Radio-Blitzerwarnungen die aktuelle Position des Nutzers keine Rolle, da es keine direkte Verbindung zwischen dem nächsten Blitzer und der eigenen Position gibt.
Gibt es eine Grauzone bei Blitzer Apps?
Ist es möglich, den Beifahrersitz als Ausweg zu nutzen, um der Strafe zu entgehen, da man die App schließlich nicht selbst benutzt hat? Jedoch ist es nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Entscheidend ist nicht, wem das Handy gehört, sondern wer es tatsächlich nutzt. Wenn der Fahrer also die App hören oder auf das Display schauen kann, gibt es keinen Unterschied zur Eigenanwendung.
Ist im Ausland was zu beachten bezüglich Blitzer Apps?
Sei besonders vorsichtig, wenn du Blitzer-Apps im Ausland nutzt. In der Schweiz wird ein Verstoß direkt mit einem Bußgeld in Höhe von 200 Euro bestraft und in Österreich kannst du sogar mit bis zu 5.000 Euro Bußgeld rechnen.